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DEATHS IN PRISONS 2004




20. Dezember 2004
BRD
Selbsttötung eines Strafgefangenen in der Jugendanstalt Neustrelitz

Ein Strafgefangener der Jugendanstalt (JA) Neustrelitz hat sich in der Nacht zum 19. Dezember 2004 durch Erhängen selbst getötet. Nach bisherigen Erkenntnissen hat sich der 20-Jährige mit einem aus einer Tisch-decke gefertigten Strick stranguliert. Ein mit dem Gefangenen im selben Haftraum untergebrachter zweiter Gefangener hatte den Suizidversuch bemerkt und über die Notrufanlage Hilfe gerufen. Der von Justizbediensteten unmittelbar alarmierte Notarzt konnte trotz intensiver Wiederbelebungsmaßnahmen gegen 3.30 Uhr nur noch den Tod des Gefangenen feststellen. Der Gefangene verbüßte seit Oktober 2004 in Neustrelitz eine 19-monatige Jugendstrafe wegen räuberischer Erpressung.

[  www.jm.mv-regierung.de



1. Oktober 2004
BRD
JVA Salinenmoor: Zwei Selbstmorde binnen zwei Wochen – Gefängnis-Insassen erheben schwere Vorwürfe

aus: Cellische Zeitung / Michael Ende

Hinter den Mauern der Celler Justizvollzugsanstalt (JVA) Salinenmoor spielen sich Tragödien ab. Nach Informationen der CZ haben sich dort binnen zwei Wochen zwei Gefangene das Leben genommen. Ihre Mithäftlinge sind verstört und erheben schwere Vorwürfe gegen die Anstaltsleitung. Sie lasse völlig frustrierte Gefangene mit ihren Sorgen und Todessehnsüchten allein, so eine der Anschuldigungen. Während sich die JVA-Spitze zu den Vorwürfen nicht näher äußern will, interessieren sich mittlerweile auch Landespolitiker für die Frage: Was läuft schief im Celler Knast?   Endstation Gefängnis: Gleich zweimal wurden jetzt binnen kurzer Zeit Räume in der Celler JVA Salinenmoor zu „Todeszellen“ – ihre verzweifelten Insassen machten sie dazu. Helmut Kaune (Name von der Redaktion geändert) kannte die beiden Toten, ist schockiert darüber, wie sie starben – oder wie man sie seiner Ansicht nach sterben ließ.

Blutüberströmt tot in der Zelle aufgefunden

Hals aufgeschnitten: Montag, 13. September, 6 Uhr: Axel S. wird in seiner Zelle blutüberströmt tot aufgefunden. Er hatte sich mit einem Rasiermesser die Halsschlagader aufgeschnitten. Das hätte verhindert werden können und müssen, findet Kaune, denn der in sich gekehrte Einzelgänger Axel S. habe bereits drei Tage zuvor einen Selbstmordversuch mit einer Überdosis zusammengesparter Tabletten nur knapp überlebt. Nachdem man ihn mit Schaum vor dem Mund gefunden habe, habe man erst in allerletzter Minute sein Leben retten können. Danach habe man sich anstaltseitig kaum um den schwer angeschlagenen Gefangenen gekümmert, sagt Kaune. Als er nach dem Suizidversuch als „stabilisiert“ aus der medizinischen Behandlung entlassen worden sei, sei er in seiner Zelle „kaum ansprechbar“ gewesen, so Kaune: „Er hat niemanden wahrgenommen. Nicht der medizinische Dienst oder der Stationsdienst haben ihn beobachtet – ein Mitgefangener hat ihn aus Mitleid stündlich besucht. Dieser Gefangene hat Bedienstete darauf hingewiesen, dass Axel S. röchelnd und nicht ansprechbar auf dem Bett liegt. Am Samstagnachmittag ist ein Sanitäter gekommen, hat ihn dreimal gerüttelt und festgestellt: er lebt noch.“ Danach sei Axel S. allein gelassen worden, bis er sich den Hals aufschnitt.

Nach seinem Selbstmordversuch sei Axel S. nicht als Suzidkandidat eingestuft worden, bemängelt Kaune. Kein Arzt, kein Sozialdienst, kein Psychologe habe sich des Mannes angenommen „Eine Unterbringung im mit einer Kamera ausgestatteten Beobachtungsraum unterblieb.“

Erhängt: Sonntag, 26. September, 18.30 Uhr. Selbstmord durch Erhängen. Kaune: „Gefangener A. war ein labiler Typ, hatte häufig Kontakt zum Anstaltsgeistlichen. Am Vormittag hatte er noch Besuch gehabt.“ Der Anstaltsleitung macht Kaune massive Vorwürfe: „Es scheint hier nur wichtig zu sein, dass verwahrt wird. Resozialisierung, wie sie gesetzlich gefordert wird, ist ein Fremdwort.“ Der Vollzugsleiter lege keinen Wert darauf, „seine“ Gefangenen auf ein Leben „danach“ vorzubereiten, so Kaune: „Ein JVA-Leiter, den die leise Milde seiner baldigen Pensionierung umgibt. Ein ärztlicher Dienst, der nach NVA-Kriterien untersucht und behandelt. Ein Psychologe, der hier trainiert und natürlich anstalts- und nicht klientenkonform ist. Sozialarbeit, die den Namen nicht verdient. Wie viele Suizide müssen noch passieren?“ JVA-Leiter Hartmut Huisgen möchte sich auf Anfrage nicht näher zu den Vorwürfen äußern. „Wir haben die Vorfälle dem Ministerium als besondere Vorkommnisse gemeldet“, sagt er und verweist an das Niedersächsische Justizministerium in Hannover.

„Vorwürfe haltlos“: Dessen Sprecherin Jutta Rosendahl weist darauf hin, dass der Häftling, der sich erhängt habe, zwei Abschiedsbriefe hinterlassen habe. Darin heiße es: „Ich möchte betonen, dass hier in der Anstalt niemanden eine Schuld an meinem Entschluss trifft. Von allen Seiten sind mir alle nötigen und möglichen Unterstützungen zuteil geworden.“

„Der Suizid war für die JVA-Bediensteten nicht vorhersehbar“, so Rosendahl. „Die Lebensgefährtin des Gefangenen hatte sich kurzfristig von ihm getrennt und offenbar den Entschluss ausgelöst.“ Axel S. habe ebenfalls keine Hinweise auf aktuelle Suizidgefahr gegeben, sagt die Sprecherin. „Zwar hatte er vorher mal mit Suizid gedroht. Daraufhin erfolgten jedoch intensive Gespräche, und der Gefangene entwickelte konkrete Zukunftspläne. Deshalb konnte die JVA von erneuter Stabilisierung ausgehen. Noch am Sonntag hatte er für Montag den Zusammenzug mit einem Mitgefangenen geplant und verabredet. Der Vorwurf, die Bediensteten hätten sich nicht genügend der Gefangenen angenommen, dürfte damit haltlos sein.

„Nur wer brav ist, kriegt eine Chance“

Zuckerbrot und Peitsche als Prinzip? „Die Atmosphäre in der JVA Salinenmoor ist schlimm, die Gefangenen sind erschüttert“, sagt der Celler Grünen-Politiker Julius Kriszan, der bereits seit über zehn Jahren Insassen-Gesprächsrunden betreut. Die Zeiten in der JVA würden härter, berichteten die Gefangenen unisono, die befürchten, dass künftig nach dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ verfahren werde: „Nur wer brav ist, kriegt eine Chance – wer nicht, wird dann einfach nur bestraft.“

  [  quelle:cellesche-zeitung.de




9. September 2004
BRD
Mutmaßlicher Kinderschänder nimmt sich das Leben
40-jähriger Mann saß nach zwölfjähriger Haft erneut im Gefängnis

aus: /www.mz-web.de /  Jan Wätzold

Halle/Magdeburg/MZ. Ein 40-jähriger Untersuchungshäftling, der im Verdacht stand, Kinder sexuell missbraucht zu haben, hat sich im halleschen Gefängnis "Roter Ochse" das Leben genommen. Wie Susanne Hofmeister vom Magdeburger Justizministerium auf Nachfrage der MZ bestätigte, war der einschlägig vorbestrafte Mann am Dienstagabend vom Wachpersonal stark blutend in seiner Zelle aufgefunden worden. Er habe sich zuvor die Pulsader des linken Unterarms aufgeschnitten. "Trotz sofortiger medizinischer Notversorgung verstarb der Gefangene wenig später aufgrund des hohen Blutverlustes", so die Sprecherin.

Über die näheren Umstände des Selbstmordes wurde bislang nichts bekannt. Tatsache ist jedoch, dass der Mann in doppelter Hinsicht als gefährdet galt. Einerseits, weil Sexualstraftäter häufig von Mitgefangenen bedroht und drangsaliert werden. Andererseits, weil der 40-Jährige erst im April 2003 nach einer zwölfjährigen Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs entlassen worden war. Nach seiner erneuten Festnahme im Juli dieses Jahres musste der Mann mit einer Verurteilung zu Sicherheitsverwahrung ohne Aussicht auf baldige Freilassung rechnen. Nach MZ-Informationen stand der Untersuchungsgefangene wegen potenzieller Selbstmord-Gefahr auch unter besonderer Beobachtung.

In die Schlagzeilen war der Mann Ende der 90-er Jahre geraten, nachdem er in der Justizvollzugsanstalt Naumburg mit einer Gefängnis-Krankenschwester eine intime Beziehung eingegangen war. Die Frau war in erster Instanz zunächst zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Halle hatte das Urteil anschließend kassiert und die Krankenschwester freigesprochen, weil die Sexualkontakte mit beiderseitigem Einverständnis zustande gekommen sei. Der Häftling war schon vor Prozessende in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt worden.

[  quelle www.mz-web.de




8. September 2004
BRD
Selbstmord im Aufnahmehaus der JVA Fuhlsbüttel

aus: welt.de

Ein Justizvollzugsbediensteter der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel hat am Mittwochmorgen in Haus III den 37-jährigen Gefangenen Milos T. tot in seinem Haftraum aufgefunden. Der Mann hatte sich mit einem Stoffstreifen aus seiner Hose in seiner Einzelzelle erhängt. Der sofort herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung liegen nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei nicht vor. Milos T. verbüßte seit dem 8. November 2001 eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und war erst am 6. September 2004 auf seinen eigenen Wunsch nach Hamburg verlegt worden.

[  quelle : www.welt.de




16 August 2004
BRD
Tod kommt durch Verwahrung

Durch verschärfte Sicherheitsgesetze wächst die Zahl der Häftlinge, die hinter Gittern sterben. Kirchen, Politiker und Justiz suchen nach einem würdigen Tod für die Häftlinge

aus :  taz ruhr /  NATALIE WIESMANN

Auch lebenslang Inhaftierte haben ein Anrecht auf einen würdigen Tod. Dies erklärten einmütig Politiker aller Landtagsfraktionen auf einer Podiumsdiskussion in Iserlohn, zu der die Evangelische Landeskirche Westfalen geladen hatte. Doch Anstaltsleitern und Seelsorgern reichten die Worte der Politiker nicht: Sie prophezeien eine wachsende Zahl an Häftlingen, die durch eine Verschärfung der Sicherheitspolitik und einer immer restriktiveren Behandlung im Gefängnis sterben werden.

Bisher sind es zwölf Menschen pro Jahr, die seit 1980 NRW-weit in Unfreiheit gestorben sind, so die offiziellen Zahlen des Landesjustizvollzugsamtes Nordrhein-Westfalen. Durch neue Therapieansätze wolle man versuchen, so ihr Präsident Klaus Hübner, die Zahl auch in den kommenden Jahren klein zu halten. "Der Vollzug muss sich mehr bemühen", sagt er. Er solle durch eine bessere therapeutische Versorgung verhindern, dass es zu buchstäblich lebenslanger Haft komme. Doch Hübners Statistik ist umstritten: "Die Zahl ist in Wirklichkeit um ein Vielfaches größer", wirft ein Pfarrer aus Baden-Württemberg in die Diskussion ein. Viele Inhaftierte würden "von Tod und Siechtum gezeichnet" ins Justizkrankenhaus entlassen und aus der Statistik herausgenommen. "Der Tod fängt bei der tödlichen Diagnose an", unterstützt ihn Gefängnisarzt Josef Bausch, "nicht erst mit dem letzten Herzschlag". Er ist bekannt aus dem Fernsehen - als Gerichtsmediziner im Tatort.

Die Betreuer der Häftlinge und Gegner einer lebenslangen Haft haben einen wichtigen Fürsprecher: Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1977 könne eine lebenslange Haftstrafe nur dann verhängt werden, "wenn dem Verurteilten grundsätzlich eine realisierbare Chance verbleibt, je wieder der Freiheit teilhaftig zu werden", heißt es dort. In einer späteren Leitentscheidung wurde die Grundsatzentscheidung noch ergänzt: Mit der Würde des Menschen sei es unvereinbar, wenn sich die Chance auf Freiheit "auf einen von Siechtum und Todesnähe gekennzeichneten Lebensrest reduziere".

Die Politiker auf dem Diskussionspodium ließen sich durch diesen Grundsatz jedoch nicht beeindrucken. Der CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Joachim Franke philosophierte über das Böse an sich und verließ die weltliche Diskussion. "Wie kommt es, dass die Menschen die Freiheit mit Füßen treten, sich an der Gemeinschaft versündigen, um dann in lebenslange Strafe oder Sicherheitshaft zu kommen?", fragt sich der Christdemokrat. Für ihn ist der Tod "eine Durchgangsstation zu einer möglichen anderen Welt". Er fordert ein normales Verhältnis im Umgang mit Tod und Sterben, vor und hinter den Gefängnismauern. "Jeder kann in die Rolle des Sterbebegleiters kommen", sagt er. Sein FDP-Kollege Karl-Peter Brendel ergreift die Gelegenheit, um seine typisch liberale Unzufriedenheit mit den vielen gesetzlichen Regelungen kund zu tun. "Wir brauchen nicht nach jedem Vorfall ein neues Sicherheitsgesetz", sagt er. Georg Scholz von der SPD ist selbst Arzt und Psychotherapeut. Auch er sieht das Problem, dass freie Menschen ihren Ort des Sterbens selbst aussuchen können, Inhaftierte jedoch nicht. Für ihn ist es dennoch ein Randproblem. Es seien zu wenige, die "kein Licht am Ende des Tunnels mehr erblicken würden", um das Personal professionell in Hinblick auf Sterbehilfe zu schulen. Und: "Ein gefängniseigenes Hospiz ist der Sache nicht angemessen", sagt er. Sybille Haußmann, rechtspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, war der Veranstaltung gleich unentschuldigt ferngeblieben.

Michael Skirl, Leiter der Justizvollzugsanstalt Werl, lässt sich weder von den Zahlen des Landesjustizvollzugsamtes NRW beeindrucken, noch von den Reden der Politiker. Er moniert die erheblichen Verschärfungen in der Kriminalitätsbekämpfung 1998 und 2002 durch die erleichterte und nachträgliche Sicherungsverwahrung. "Ich bestreite, dass die Zahl der in Gefängnis Sterbenden niedrig bleiben wird. Im Gegenteil: Sie werden dramatisch steigen". Allein heute lebten 104 Sicherheitsverwahrte in nordrhein-westfälischen Gefängnissen, die dort auch ihren Tod finden werden. "Auch medizinische Fortschritte führen dazu, dass Strafzeiten sich immer öfter bis zum Tode erstrecken", sagt er. Dass sich daran etwas ändern wird, ist nach den Ergebnissen dieser Diskussion unwahrscheinlich.

[  quelle : taz ruhr




August 2004
BRD
Erneut Selbstmord in Düsseldorfer Gefängnis

aus : www.rundschau-online.de

16.08.2004

Düsseldorf - Im Düsseldorfer Gefängnis "Ulmer Höh" hat erneut ein Häftling Selbstmord begangen. Der 48-Jährige habe sich in der Nacht zum Montag am Gitter seines Zellenfensters erhängt, sagte die stellvertretende Leiterin der Anstalt, Elke Krüger. Es habe keine Anzeichen für eine Suizidgefahr gegeben. Beim Tod des Mannes handele es sich um den dritten Selbstmord in dem Gefängnis in diesem Jahr. Der Untersuchungshäftling sei erst am Samstag wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei ins Gefängnis gebracht worden. Er sollte am Montag nach Köln verlegt werden. Der Tod des Mannes war um 6.10 Uhr bei der Frühstücksausgabe entdeckt worden. Der Mann habe einen Abschiedsbrief hinterlassen. Nach einer Serie von sechs Selbstmorden war in dem Gefängnis im vergangenen Jahr eine Sonderkommission mit der Ursachensuche betraut worden. Die Beamten hatten aber keine Defizite feststellen können. Der Gefängnisbau soll bald abgerissen und durch ein modernes Groß- Gefängnis in Ratingen ersetzt werden. (dpa)

[  quelle  www.rundschau-online.de
Selbstmordserie geht weiter

aus : taz Ruhr Nr. 7437

In der Düsseldorfer Justizvollzugsanstalt (JVA) Ulmer Höh hat sich erneut ein Häftling das Leben genommen. Der Mann war erst am Samstag dort angekommen. Er erhängte sich in der Nacht zum Montag an den Gittern seines Zellenfensters. Das wurde gestern von einer JVA-Sprecherin mitgeteilt. Der 48-Jährige saß wegen des Vorwurfs der bandenmäßigen Hehlerei in Untersuchungshaft. In einem hinterlassenen Abschiedsbrief habe er erklärt, die Tatvorwürfe seien eine zu große Belastung für ihn gewesen, so die Sprecherin weiter. Es ist der dritte Selbstmord in der JVA Ulmer Höh in diesem Jahr.

Nachdem es bereits im letzen Jahr in der Düsseldorfer JVA nach offiziellen Angaben zu acht Selbstmorden gekommen war, wurde eine Sonderuntersuchungskommission eingesetzt, die die Verhältnisse im seit dem Jahr 1898 bestehenden Knast untersuchen soll.Die Beamten hatten aber keine Defizite feststellen können. Bereits im Juli letzten Jahres forderte Robert Orth (FDP) einen Austausch der Gefängisleitung "ABÖ

[  quelle : www.taz.de / 17.08.2004
Suizid-Fälle verteidigt
Selbstmordrate im Düsseldorfer Knast "Ulmer Höh" nicht über Durchschnitt, beteuert die Gefängnis-Leiterin

aus : taz Ruhr Nr. 7438 ALEXANDER BÖER

DÜSSELDORF taz Der Knast ist angeblich nicht Schuld am Suizid. "Wer sich umbringen will tut es, egal wie dicht er betreut wird", sagt Erwin Trenz, seit mehr als drei Jahrzehnten Seelsorger in der Düsseldorfer Justizvollzugsanstalt (JVA) "Ulmer Höh". Die Selbstmordrate in dem Gefängnis am Rhein sei nicht überdurchschnittlich hoch. Zudem würden als gefährdet eingestufte Häftlinge besonders betreut. Elke Krüger, Leiterin der JVA Düsseldorf bestätigt das: "Mit neu eingetroffenen Häftlingen werden psychologische Begutachtungen und ausführliche Gespräche durchgeführt." Der Düsseldorfer Knast war am Montag erneut in die Schlagzeilen geraten, nachdem sich dort ein 48-jähriger Untersuchungshäftling das Leben genommen hatte. Es war der zweite Selbstmord innerhalb von zwei Monaten. Weder dem Untersuchungsrichter, dem der Mann vorgeführt worden war, noch dem zuständigen Gefängnispsychologen sei der Mann auffällig erschienen, sagt Krüger. Sein Abschiedsbrief, in dem der wegen Hehlerei Angeklagte seinen Entschluss, aus dem Leben zu scheiden, begründete, sei klar strukturiert gewesen. "Nichts deutet in dem Schreiben auf eine durch die Haft eingetretene besondere Stresssituation hin", sagt Krüger und weist Vorwürfe von sich, dass es in den beiden vergangenen Jahren speziell in dem Düsseldorfer Knast zur Häufung von Suiziden gekommen sei. Zu viele psychologische Faktoren würden bei Selbstmorden hinter Gittern eine Rolle spielen. Ein "nur weil man im Gefängnis sitzt" vereinfache die Sache zu sehr.

"Grundsätzlich wünsche ich mir ein engmaschigeres Netz in der psychologischen Betreuung", sagt Krüger. Es sei jedoch unmöglich, Selbstmorde im Knast völlig zu verhindern. Das sei nicht anders als "draußen", da würden sich Menschen auch nach jahrelanger psychologischer Behandlung unvermutet das Leben nehmen. In Düsseldorf arbeiten vier Psychologen und über 70 Ehrenamtliche Helfer mit den Häftlingen zusammen. Zahlen über Suizide in Nordrhein-Westfalens Knästen für das erste Halbjahr 2004 liegen noch nicht vor. 2003 haben sich in den 37 NRW-Vollzugsanstalten 20 Menschen das Leben genommen. Die Zahlen erfassen sowohl die Selbstmorde in geschlossenen als auch im offenen Vollzug.

[  quelle : www.taz.de / 18.08.2004




12. August 2004
BRD
Strafgefangener erhängt sich in seiner Zelle

Berlin (ddp-bln). Ein 25-jähriger Strafgefangener hat in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Charlottenburg Selbstmord begangen. Er habe sich in der Nacht mit einem Bettlakenstreifen an einem Heizungsrohr in seiner Zelle aufgehängt, sagte eine Justizsprecherin. Eine Ärztin konnte nur noch den Tod feststellen. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Anzeichen für eine akute Krise oder Suizidabsichten seien nicht erkennbar gewesen. Der im Januar 2002 Festgenommene befand sich seit Mai 2003 in der JVA Charlottenburg. Er verbüßte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen versuchten Mordes.

[  quelle : www3.e110.de




9. August 2005
Tod eines Strafgefangenen in der Justizvollzugsanstalt Charlottenburg

Berlin,
Am Sonnabend, den 7. August, wurde der Strafgefangene Daniel M. (25) leblos aufgefunden. Er hatte sich mit einem Bettlakenstreifen an einem Heizungsrohr aufgehängt. Die sofort herbeigerufene Ärztin konnte nur noch den Tod feststellen, der nach vorläufigen Erkenntnissen bereits in der Mitte der Nacht eingetreten sein dürfte. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden, eine akute Krise oder Suizidabsichten waren ebenfalls nicht erkennbar. Der im Januar 2002 festgenommene Daniel M. befand sich seit Mai 2003 in der JVA Charlottenburg. Er verbüßte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen versuchten Mordes (LG Berlin), Strafende wäre im Januar 2006 gewesen.

[  www.berlin.de/SenJust
8. August 2004
BRD
Angekündigter Tod? Häftling erhängt sich

aus : morgenpost

Ein 25 Jahre alter Insasse hat sich in der Nacht zu Sonnabend in der Justizvollzugsanstalt am Friedrich-Olbricht-Damm an einem Rohr erhängt. "Das Wachpersonal hat den Mann am Morgen um acht Uhr tot in seiner Zelle entdeckt", sagt Justizsprecherin Andrea Böhnke. Er sollte wegen versuchten Mordes an seiner Lebensgefährtin bis zum Jahr 2006 vier Jahre Haft verbüßen. Er sei schon seit vielen Jahren an Depression erkrankt. Deshalb, so Böhnke, sei ihm zügig ein Arbeitsplatz innerhalb der JVA beschafft worden. Mitinsassen haben die JVA-Leitung kritisiert. Angeblich habe der Mann am Freitag seinen Suizid bei seiner Psychologin und Gruppenleiterin angekündigt. Als Grund habe er angegeben, dass ihm das Fernsehen abgeschaltet werde. Böhnke konnte das weder bestätigen noch verneinen. "Grundsätzlich aber werden Häftlinge bei akuten Krisen in einer Spezialzelle überwacht oder in eine Klinik verlegt."

[  quelle : morgenpost.berlin1.de




7. Juli 2004
BRD
Ex-Polizeispitzel: Tod in der Zelle

aus : rundschau-online.de / DANIEL TAAB

Erpressung, Raub, Körperverletzungen und serienweise Banküberfälle - wie ein roter Faden zogen sich die Straftaten durch das Leben von Manfred D. aus Krefeld. Jetzt hat sich der ehemalige V-Mann der Polizei umgebracht. In der Nacht zum Montag erhängte sich der Schwerverbrecher in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf (JVA) mit einem Bettlaken am Fenster. Zuvor war er zu elf Jahren und Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

„Er hat in seinem Leben wohl keine Perspektive mehr gesehen“, sagte Anstaltsleiter Jörn Foegen. Er sprach deshalb von einem so genannten „Bilanz-Suizid“. Viele Jahre in seinem Leben hatte der ehemalige Kickboxer und Taxifahrer in Gefängnissen verbracht. Kaum war der 43-Jährige aus der Haft entlassen; wurde er nur wenige Tage später wieder straffällig. Zu sehr war Manfred D. in der kriminellen Unterwelt am Niederrhein verwurzelt. Er schaffte es nicht, sich aus dieser Verklammerung zu lösen, betonte ein Ermittler. Anfang der 90er Jahre nutzte auch die Krefelder Polizei die Kontakte des 43-Jährigen. Er arbeitete als Polizeispitzel und gab den Ermittlern vertrauliche Informationen aus der kriminellen Szene. Ein Raub in Kempen (Kreis Viersen) brachte Manfred D. wieder ins Gefängnis. Ein 53-jähriger Zeuge hatte den Überfall im September 2003 mitbekommen und die Polizei gerufen. Die Beamten mussten nicht lange suchen; der Ex-Kickboxer hatte sich in einer Mülltonne versteckt. Die Ermittlungen der Kripo ergaben, dass D. erneut für vier Banküberfälle im Jahr 2003 am Niederrhein verantwortlich ist. Da staunte selbst der Vorsitzende Richter bei der Gerichtsverhandlung: „Die Rückfallgeschwindigkeit hat Seltenheitswert. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

In seinem letzten Wort hatte er dem Richter gesagt: „Ich will nix beschönigen. Wo aber bleibt meine Perspektive?“ Diese Perspektive hat Manfred D. nicht mehr gesehen.

[  quelle : www.rundschau-online.de



26. Mai 2004
BRD
Tod eines Strafgefangenen in der JVA Moabit

Berlin,
Der serbische Strafgefangene Bozidar S. (28) ist heute gegen 8.35 Uhr in der JVA Moabit leblos aufgefunden worden. Er hatte sich mit einem Gürtel am Fenstergitter erhängt. Ein Abschiedsbrief wurde nicht ge-funden. Anzeichen für eine Suizidgefährdung waren zuvor nicht erkennbar. Der Gefangene war in einer Doppelzelle untergebracht, der Mitgefangene befand sich jedoch beim Hofgang, als der Tote aufgefunden wurde. Der sofort benachrichtigte Arzt konnte nach vergeblichen Wiederbelebungsversuchen nur noch den Tod feststellen. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft wurden benachrichtigt, eine Obduktion wird durchgeführt. Bozidar S. wurde durch Urteil vom 17. Dezember 2003 (StA Berlin) wegen schweren Raubes zu 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Seit 5. Mai 2004 befand er sich in der JVA Moabit und sollte baldmöglichst in die JVA Tegel verlegt werden. Strafende wäre im Mai 2007 gewesen.

[  www.berlin.de/SenJust



28. April 2004
BRD
Tod eines Untersuchungsgefangenen

Berlin, Der Untersuchungsgefangene Uwe V. (44) ist heute gegen 6.30 Uhr in der Justizvollzugsanstalt Moabit tot aufgefunden worden.Er hatte sein Haftraumfenster geöffnet und sich mit einem Bettlaken an dem davor befindlichen Gitter erhängt. Anzeichen für eine Suizidgefährdung lagen nicht vor. Die Kriminalpolizei ist von der Anstalt benachrichtigt worden.Uwe V. wurde am 7. März 2004 in Brandenburg festgenommen und befand sich seit dem 16. März in Untersuchungshaft in der JVA Moabit. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hatte am 17. Februar Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts einer Diebstahlshandlung erlassen.

[  www.berlin.de/SenJust s



22. März 2005
Tod eines Strafgefangenen in der JVA Moabit

Berlin,
Der Strafgefangene André P. (26) ist am Sonntag gegen 7.00 Uhr in der JVA Moabit tot in seinem Haftraum aufgefunden worden. Er hatte sich mit einem Gürtel am Fenster stranguliert. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft wurden benachrichtigt. Anzeichen für ein Fremdverschulden sind nicht erkennbar. Im Haftraum wurden mehrere Abschiedsbriefe aufgefunden. Im Vorfeld hatte es keine Hinweise auf suizidale Absichten gegeben. André P. war am 12. Januar 2004 festgenommen worden und befand sich seit dem 13. Januar 2004 in der JVA Moabit. Er verbüßte eine Restfreiheitsstrafe von 680 Tagen von ursprünglich 3 Jahren und 6 Monaten wegen schweren Raubes. Vorgesehener Entlassungstermin war der 21. November 2005.

[  www.berlin.de/SenJust


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