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Belgien

"Sichere Gefängnisse wären unerträglich"

Belgische Gefängnisse sind nicht für ihre Sicherheit berühmt. Die jüngste Serie von Ausbrüchen hat die christliche Gewerkschaft der Vollzugsbeamten zum Anlass für eine seltsame Forderung genommen: Die Häftlinge müssten Gelegenheit zur Flucht haben.

Brüssel - "Gefangene müssen weiter daran glauben, dass sie auf klassische Weise ausbrechen können", forderte die Gewerkschaft. Sie reagierte damit auf eine Serie von spektakulären Gefängnis-Ausbrüchen in den vergangenen Wochen. Die Arbeitnehmervertreter fürchten, dass die Verbrecher sonst rohe Gewalt anwenden: "Es ist besser, wenn sie mit Strickleitern oder durch die Verwechslung mit anderen Personen flüchten können, als wenn sie Bomben legen müssen oder Wärter als Geisel nehmen."

Der Gewerkschaftsvorsitzende Filip Dudal bestätigte im flämischen Rundfunksender"Radio 1" ein Sicherheitsproblem in den Gefängnissen Belgiens. In der Zeitung "Het Laatste Nieuws" hatte sein Verband zuvor erklärt, in jedem Fall würden Gefangene weiterhin ausbrechen, "auch wenn wir unterirdische Bunker bauen".

Erst vor kurzem ist ein Schwerverbrecher aus einer belgischen Justizvollzugsanstalt ausgebrochen, indem er mit Hilfe von außen über eine acht Meter hohe Mauer flüchtete. Ein anderer Häftling spazierte in der Kleidung eines Besuchers aus dem Gefängnistor. Von den offensichtlichen Sicherheitslücken ihrer Zuchthäuser zeigen sich die christlichen Gewerkschafter unbeeindruckt: "Wir können Gefängnisse bauen, aus denen niemand entkommen kann, aber die wären unerträglich."

Quelle: Spiegel online